Neues U-Heft 2016: Das ändert sich ab dem 1. September

In Deutschland hat jedes Kind Anspruch auf elf Vorsorgeuntersuchungen.

Die Richtlinien werden nun neu geregelt und treten ab dem 1. September 2016 in Kraft. Das neue Kinderuntersuchungsheft wird Eltern künftig detailliert über die anstehenden Untersuchungen informieren.
Außerdem soll eine herausnehmbare Karte den Nachweis der bereits geleisteten Untersuchungen gegenüber Dritten wie beispielsweise dem Kindergarten erleichtern. Neugeborene bekommen bereits im Krankenhaus automatisch das neue gelbe Untersuchungsheft, während Kinder bis zur U6 zusätzlich neben dem alten U-Heft noch das neue U-Heft vom Kinder- und Jugendarzt bekommen, d. h. Eltern müssen nicht extra zum Arzt, sondern warten einfach den nächsten Termin ab.

Die Verbesserung der Vorsorgeuntersuchungen soll die Früherkennung von Krankheiten und individuellen Risiken des Kindes verstärken. Der Kinderarzt soll künftig auch auf die Interaktion zwischen Eltern und Kind achten und gegebenenfalls eine Präventionsempfehlung ausstellen und auf regionale Eltern-Kind-Angebote hinweisen.

Die Richtlinien für das Neugeborenen-Screening werden in Zukunft ebenfalls erweitert. Dazu zählt die Früherkennung von Erbkrankheiten oder angeborenen Stoffwechseldefekten (Mukoviszidose).

Zahngesundheit

Die zahnärztliche Untersuchung der Kinder tritt in den Vordergrund. Durch Früherkennungsuntersuchungen, können Ärzte auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten frühzeitig reagieren oder diese rechtzeitig vorbeugen. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die vielfältigen Vorsorgemaßnahmen bei Kinder und Jugendlichen.

Mukoviszidose-Screening

Neugeborene werden künftig auf Mukoviszidose untersucht. Mukoviszidose ist eine nicht heilbare Erbkrankheit, welche zu den Stoffwechselstörungen zählt. Diese Genveränderungen führen dazu, dass Eiweiße, welche für den Salztransport in jeder einzelnen Zelle verantwortlich sind, in ihrer Funktion gestört sind. Die Folge ist die Produktion eines zähen Sekrets.

Augen besser prüfen

Bei der U-Untersuchung wird künftig der Sehtest genauer durchgeführt. Dadurch sollen Krankheiten wie grauer Star, Trübung der Augenlinse oder ein Tumor der Netzhaut, frühzeitig erkannt werden.

Entwicklungsstand des Kindes besser im Blick haben

Die neurologischen Untersuchungen des Entwicklungsstands des Kindes werden verbessert.

Interaktion zwischen Eltern und Kind

Künftig soll der Kinderarzt auch einen Blick auf die Interaktion zwischen Eltern und Kind haben. Dadurch kann der Arzt in bestimmten Situationen ein Gespräch und Hilfe anbieten, falls die Eltern eher schroff oder distanziert gegenüber ihren Kindern sind.

Mehr Beratung durch Kinderärzte

Von der Seite der Kinderärzte aus werden künftig Beratungen zu verschiedenen Themen angeboten, wie z. B. Stillen, Ernährung oder auch Impfungen.

Einzelne ärztliche Untersuchungen im Überblick des Bundesministeriums für Gesundheit.

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